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Aktuelles

10. Juni 2017

93 Abiturienten verlassen die Kurt-Schumacher-Schule in Karben

Großer Abschied ins wahre Leben

 

Einige haben Abendgarderobe angezogen, andere Turnschuhe. Freude und Stolz ist in den Augen der Abiturienten zu lesen. Von den 98 Schülern der Kurt-Schumacher-Schule (KSS), die zur Abiturprüfung angetreten sind, haben 93 bestanden. Vier nehmen einen neuen Anlauf. Ein Schüler hat sich für die Fachhochschule entschieden. Gestern haben die Abiturienten ihre Zeugnisse in der Aula entgegen genommen. Einige Schüler haben zusätzlich für besondere Leistungen Auszeichnungen erhalten.

Auf Wiedersehen! Alle Abiturienten des Jahrgangs 2017 im „Grünen Klassenzimmer“ der Karbener Kurt-Schumacher-Schule beim Gruppenfoto vereint. Sie haben nun ihre Hochschulreife in der Tasche.

Alle sind glücklich an diesem Freitagnachmittag. Endlich haben sie das Abitur in der Tasche. Der Prüfungsstress ist vorbei.

Zwei Stunden sind sie noch von den Feiern mit Freunden und Eltern entfernt, denn zunächst übernehmen Andere die Führung. Verantwortliche wie Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper, die Vorsitzende des Schulelternbeirates Anette Völker-Hedderich, die Vorsitzende des Fördervereins Nicola Piesch oder Lehrerin Cornelia Doderer, die die Tutorenrede hält. Da gilt es, die Füße noch still zu halten, sich einzulassen auf Worte, Wünsche, Ratschläge und noch nicht über den Ernst des Lebens nachzudenken.

 

Diese Abiturienten werden für besonders gute Noten und Engagement an der Kurt-Schumacher-Schule ausgezeichnet.

Dass es ein starker Abi-Jahrgang war, das sagt Hebel-Zipper laut ins Mikrofon und belegt diese Tatsache mit Zahlen. „47 Schüler gehen mit der Note zwei ab, 18 Schüler mit einer eins vor dem Komma. Drei Schüler haben die Traumnote 1,0 erreicht und vier Schüler die Note 1,1“, sagt die noch neue Schulleiterin – nicht ohne Stolz.

 

Alles halb so wild

Der Notendurchschnitt des Abi-Jahrganges liege bei 2,45. Es sei ein starkes Ergebnis, sagt Hebel-Zipper. Sie lobt die Schüler, die mit einem klaren Ziel vor Augen ihre Chancen genutzt hätten. Der Weg sei entgegen dem Motto „Alles halb so wild!“ nicht leicht gewesen.

Das Motto beschäftigt sie. Auf der Bühne analysiert sie, was dieses Motto aussagt und bedeuten kann. Sie erinnert an wilden Ehrgeiz und wilde Leidenschaft, leitet von der Wendung halb „halbherzig“ und „mit halber Kraft“ ab.

 

Tragen mit dem Lied „Halleluja“ zum Gelingen der Abiturfeier bei: Melanie Gröpl (links) und Melanie Broome.

Und sie bezeichnet einen Wilden als überschwänglichen, ungebundenen, genialen Kraftmensch. Was sie an dem besonderen Tag der Abiturfeier mit den jungen Menschen verbindet, sagt sie in zwei Sätzen. Hebel-Zipper, die erst seit Anfang April neue Rektorin der Kurt-Schumacher-Schule ist, steht zum ersten Mal bei einem solchen Anlass als Chefin auf der Bühne und hält erstmals eine Abiturrede.

Auch die Schüler haben das erste Mal eine große Prüfung hinter sich gebracht, müssen sich zum ersten Mal darüber Gedanken machen, wie es in ihrem Leben weitergehen wird. Die Abiturienten fordert sie auf, mutig zu handeln, Spaß an der Leistung zu haben und Ziele und Ehrgeiz zu entwickeln, dies zu verfolgen.

„Gebrauchen Sie Kopf, Verstand und Herz“ rät Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU). Schulelternbeiratschefin Völker-Hedderich wünscht Glücksmomente, gute Freunde und ein liebevolles Umfeld. „Das Abitur ist ein Weg zur nächsten Tür, die ihr jetzt aufmachen könnt. Ich wünsche euch einen sicheren Gang“, sagt Fördervereinsvorsitzende Piesch und überreicht einen Zuschuss des Vereins.

 

Streber adé!

Humorvoll bindet Lehrerin Cornelia Doderer ihre Fächer Mathematik und Sport in die Tutorenrede ein. „Ihr müsst jetzt eure eigenen Richtungsvektoren finden, denn die Wahrscheinlichkeit dass ihr im Lotto gewinnt, ist sehr gering“, sagt sie und erhält Applaus. Acht der Schüler, sagt Doderer, habe sie von der siebten Klasse bis zum Abitur begleitet.

Schulsprecherin Ida Gubitzer ist ausgedeutet, die Abiturientenrede zu halten. „Mädels und Jungs wir können echt stolz auf uns sein“, sagt sie fröhlich. 2200 Tage hätten sie die Schule besucht. „Doch freie Tage hatten wir noch mehr. Das gilt auch für die Lehrer. Wir sollten uns überlegen, Lehrer zu werden.“

 

Ida Gubitzer hält die Abschiedsrede der Abiturienten – und wird nun erstmal Tennislehrerin auf Zypern.

Als traurig und schön zugleich empfinde sie den Abschied von den Klassenclowns und Schnipsern, den Schnorrern, Schleimern, Strebern und Spickkönigen. „Egal wie wir das Abi geschafft haben. Abi ist Abi und wir haben es in der Tasche. Ich denke mal, das wir was werden“. sagt Gubitzer.

Nach dem Fototermin im „Grünen Klassenzimmer“ auf dem Außengelände der Schule, hat die 17-Jährige aus Petterweil Tränen in den Augen, als ihre beste Freundin ihr ein Abschiedsgeschenk überreicht. „Mein Traumschnitt lag bei 1,9. Dann war es leichter als gedacht und ich schaffte die 1,7“, sagt sie. Im Sommer werde sie zunächst ihren Tennis-Trainerschein absolvieren und als Tennistrainerin auf Zypern arbeiten.

„Ich bin offen für alles – immer“, sagt Ida Gubitzer. „Immer“, sagt sie noch ein zweites Mal, und verliert sich dann in der Menge.

 

♦ Georgia Lori

Quelle: FNP: 93 Abiturienten verlassen die Kurt-Schumacher-Schule in Karben

 

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