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Aktuelles

07. Februar 2018

Abiturienten bereiten Abigala vor

 

Die Mitglieder des Abigala-Komitees stecken schon mitten in den Vorbereitungen.

 

Frankfurter Neue Presse vom 07.02.2018

Trotz Prüfungen Abiturienten der Kurt-Schumacher-Schule bereiten Gala vor

Voraussichtlich 97 Schüler werden dieses Jahr an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) ihr Abitur ablegen. Die große Abigala bildet dabei den Höhepunkt und gleichzeitig krönenden Abschluss nach zwölf Schuljahren. Die Vorbereitungen laufen schon jetzt auf Hochtouren, denn alles muss neben dem Prüfungsstress vom eigens dafür gebildeten Abigala-Komitee organisiert werden.

Für manche KSS-Abiturienten wie Katja Heckmann ist die Planung und Organisation der Abigala eine durchaus willkommene Abwechslung vom Lernen und dem Prüfungsstress. Die schriftlichen Klausuren stehen Anfang März an, die mündlichen Prüfungen folgen einige Wochen später. „Es macht mir Spaß, mit anderen Mitschülern die Abigala zu organisieren, angefangen vom Catering, der Organisation des Fotografen bis hin zur Raumversicherung“, erzählt die 18-Jährige.

Neben ihr wirken weitere 17 Abiturienten bei der Kostenkalkulation, Planung und Durchführung in dem Komitee mit. Es wurde zwar schon vor den Sommerferien gegründet, aber so richtig losgegangen sei es mit den ersten Aufgaben erst nach den Ferien, erzählt sie. Neben ihrer Gruppe, die sich um allgemeine Dinge kümmert, gebe es zum Beispiel noch eine für die Finanzen, fürs Motto und für das Programm. Die Gruppen treffen sich regelmäßig und legen dabei Meilensteine fest, bis wann welche Aufgabe erledigt werden muss.

Festliche Roben

Schließlich werden zu der großen Abschlussgala Anfang Juni im Bürgerhaus Karben zahlreiche Gäste erwartet. „Die Veranstaltung ist schon etwas besonderes, da wir uns hier als Jahrgang vermutlich das letzte Mal sehen“, erzählt sie. Auch den Eltern, Freunden und Verwandten solle es schließlich auf dem Fest gefallen. „Wir möchten, dass es allen in guter Erinnerung bleibt“, sagt Heckmann, die nach dem Abitur erst einmal ins Ausland möchte, statt sofort mit einem Studium anzufangen. Viele ihrer Mitschüler würden das ähnlich machen, erzählt sie.

Bei der Abigala spielt die Garderobe natürlich eine extrem wichtige Rolle. Schließlich soll das Kleid ein Hingucker sein. „Ich schaue mich schon hier und da nach einem passenden Kleid um“, sagt sie. Ende Januar sei sie auf der Abiball-Kleiderbörse im Café des Jugendkulturzentrums gewesen, organisiert vom Mütter- und Familienzentrum (Müze) und Jugendkulturzentrum (Jukuz). Dort habe sie auch viele schöne Roben gesehen, aber sich noch nicht so richtig auf eins festlegen können.

Die Idee, nicht neu, sondern gebraucht zu kaufen, findet sie gut. „So ein Kleid zieht man meistens nur einmal an. Dafür viel Geld auszugeben, ist unwirtschaftlich“, meint Heckmann. Häufig hänge es danach nur im Schrank und werde nicht noch einmal angezogen. Für die Jungs sei das mit einem Anzug deutlich leichter, fügt sie hinzu.

Den Saal im Bürgerzentrum, in dem mehrere Hundert Personen reinpassen, ist schon vor Monaten gebucht und das Catering im Quellenhof geordert worden. Das Rahmenprogramm für den rund vierstündigen Abend habe man sich bereits in groben Zügen überlegt, die Feinheiten, etwa welche Reden wann gehalten werden, wann eine Dia- und Videoshow gezeigt wird und welche Musik- und Tanzeinlage wann kommt, müsse aber noch endgültig entschieden und festgelegt werden.

Die Kosten für die Abigala werden auf unterschiedlichen Wegen wieder reingeholt, etwa durch den Verkauf von Eintrittskarten für die Gala, aber auch durch Projekte im Vorfeld, wie dem Verkauf von Kuchen auf dem Weihnachtsbasar, bei der Job-Infobörse an der Schule oder an einem Stand beim Klein-Kärber Markt.

Das Komitee werde aber auch vom Förderverein der Schule und anderen Sponsoren wie verschiedenen Getränkeherstellern in der Region durch Sachspenden unterstützt. Weitere Gönner werden gesucht und können sich per E-Mail unter sv-der-kss@outlook.de an das Komitee wenden.

Immer wichtiger

Ursula Hebel-Zipper, Schulleiterin an der KSS, ist von so viel Engagement begeistert. Die 56-Jährige hat im vergangenen April die Leitung der Schule übernommen. Zu ihrer Schulzeit hätten nicht die Schüler, sondern die Schulleitung den Ball organisiert. Damals, erzählt Hebel-Zipper, sei man aus Protest nicht hingegangen und hätte die Zeugnisse nur in einem kleinen Rahmen vom Tutor bekommen.

Stattdessen sei man als Jahrgang zusammen für eine Woche an einen See Zelten gefahren und habe dort zusammen den Schulabschluss gefeiert. Weshalb die Abigala heutzutage so wichtig sei, kann sie sich nicht wirklich erklären, hält es aber eher für ein generelles gesellschaftliches Phänomen. Sie meint, dass das Erlangen des Abiturs im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung zugenommen hat, sowohl für die Schüler als auch für deren Eltern.

Ida Katnic

 

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