Schülerinnen und Schüler des Spanischkurses der 10. Klassen interviewten am 09.07.2021 die spanische Autorin Alba Quintas Garciandia zu ihrem Roman „Al otro lado de la pantalla“. Die Schülerinnen Melissa Bilen (10cG) und Francesca Hodea (10bG) berichten:
In den letzten Wochen haben wir uns im Spanischunterricht mit unseren Lehrern Herr Bönicke und Frau Ziegler im Rahmen der Unterrichtseinheit zu digitalen Medien mit den Themen Mobbing im Allgemeinen und Cybermobbing beschäftigt. Dabei haben wir uns explizit mit verschiedenen Aspekten des Themas auseinandergesetzt. So diskutierten wir über mögliche Lösungen, um Opfer des Cybermobbings zu unterstützen und ihnen helfen zu können. Zudem sprachen wir darüber, wie Cybermobbing vorgebeugt werden kann.
Bezüglich dieses wichtigen Themas hat unser Spanischkurs einen Ausschnitt aus der spanischen Lektüre „Al otro lado de la pantalla“ (auf Deutsch: „Auf der anderen Seite des Bildschirmes“) gelesen. Das Buch handelt vom 17-jährigen Schüler Luis. Seine Geschichte wird aus sieben verschiedenen Perspektiven in sieben Kapiteln erzählt. Nach einer ausgedehnten Feier wird Luis stark alkoholisiert von seinem besten Freund Juan Carlos auf dem Boden liegend gefunden. Die Geschichte entwickelt sich durch ein Foto weiter und Luis wird zum Cybermobbing-Opfer.
Um uns das Thema noch näher zu bringen und uns zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich intensiv mit Cybermobbing auseinanderzusetzen, wurde von Herrn Bönicke ein Interview mit Alba Quintas Garciandia, der Autorin des Romans, organisiert.
Am Freitag, den 9. Juli 2021, hatten wir schließlich die Gelegenheit die Autorin per Videokonferenz kennenzulernen und das Interview mit ihr zu führen. Dabei wurde das Gespräch von uns Schülerinnen und Schülern moderiert und wir konnten alle unsere Fragen zu ihr und ihrem Leben als Autorin selbst stellen. Wie das in Spanien so üblich ist, durften wir Alba mit Vornamen ansprechen und duzen. Die Autorin ist 27 Jahre alt und kommt aus Madrid. Sie liebt es Bücher zu schreiben und zu lesen. Bücher schreibt sie bereits seit ihrem 11. Lebensjahr. Grundlegend, so Alba, soll das Buch die negativen Seiten der digitalen Medien verdeutlichen. Denn auch wenn die digitalen Medien unser Leben vereinfachen und uns viele tolle Möglichkeiten bieten, gibt es auch negative Seiten, die unser Leben stark prägen und negativ beeinflussen können.
Auf unsere Fragen hin erzählte die Autorin uns sehr viel über ihre Jugend und ihre Erfahrungen im Bereich der digitalen Medien. Sie ließ sich anhand ihrer Erlebnisse und ihres Umfeldes inspirieren. Alba erhielt Ideen aus Zeitungen und las viele Artikel. Außerdem half ihr auch die Nutzung der digitalen Medien, um Ideen zu sammeln. Des Weiteren erwähnte sie, dass sie in der Schule, als sie 16 Jahre alt war, eine Begegnung mit einer Spezialistin für Mobbing hatte, weshalb Alba auf die Idee kam, ein Buch darüber zu schreiben.
Die junge Autorin hatte mehrere Monate gebraucht, um ihre Ideen zu sammeln und zu strukturieren, sodass sie ihren Vorstelllungen entsprechen. Jedoch schrieb sie nach dieser Phase das Buch in weniger als drei Wochen.
Der Lieblingscharakter der Autorin aus dem Roman ist Álex. Er löst das Cybermobbing aus und ist somit der Täter. Álex ist eine sehr komplexe Person, aber solche Personen hält die Autorin für sehr interessant. Er ist ihr Lieblingscharakter, weil sie sich in diesem Charakter austoben konnte und er viele verschiedene Fassetten hat. Das hat uns zum Nachdenken gebracht. Durch Albas weitere Erklärungen wurde uns aber klar, dass auch der Täter und dessen Beweggründe wichtig sind, um gegen Cybermobbing vorgehen zu können. Man muss verstehen, warum jemand sowas tut. Eventuell braucht auch der Täter Hilfe. Eine für uns wichtige Erkenntnis, die wir so vorher nicht im Blick hatten.
Zuletzt fragten wir, was Alba uns im Umgang mit digitalen Medien und dem Thema Cyber-mobbing rät. Sie gab uns den Tipp, digitale Medien, vor allem soziale Netzwerke bedacht zu nutzen und sich über die Risiken zu informieren. Vor allem aber, so Alba, sollen wir nicht viel Zeit auf Instagram, TikTok usw. verbringen, sondern auch unsere persönlichen sozialen Kon-takte pflegen und raus in die Welt gehen. In Bezug auf das Cybermobbing riet sie uns, immer wachsam zu sein, sich hilfsbereit zu zeigen und in erster Linie immer ein offenes Ohr für Be-troffene zu haben.
Abschließend sind wir sehr froh darüber, dass wir die Möglichkeit hatten, mit Alba Quintas Garciandia zu sprechen. Es war für uns eine neue, schöne aber auch sehr interessante Erfahrung, die wir auf unserem zukünftigen Weg mitnehmen können. Wir danken Alba für diese Chance, das Thema Cybermobbing so intensiv vertiefen zu können.
Für den Spanischkurs der 10. Klassen
Melissa Bilen und Francesca Hodea
Lesen Sie hier auch einen Presseartikel in der Wetterauer Zeitung vom 20.07.2021.