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25. Januar 2023

Auf dem Weg zum Traumberuf

Austausch ist wichtig: Annika Duchatsch (links) im Gespräch mit anderen Lehramtsreferendarinnen an der Kurt-Schumacher-Schule (von links): Lara Kraft, Janika Vogt und Lorena Cerrato. © Georgia Lori

 

Annika Duchatsch ist seit November 2022 eine von insgesamt elf Lehramtsreferendarinnen an der Kurt-Schumacher-Schule in Karben.

Die Schule ist ihr gut bekannt, hier hat sie vor neun Jahren Abitur gemacht. Nun ist hier der Ort für erste berufliche Erfahrungen.

Etwa 2000 Lehrerinnen und Lehrer fehlen in Hessen. Das hat der Verband Bildung und Erziehung im Spätsommer ausgerechnet. Die 26-jährige Karbenerin Annika Duchatsch ist eine von 61 Nachwuchskräften des Studienseminars für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen in Bad Vilbel. Hier und an der Kurt-Schumacher-Schule absolviert sie ihr Referendariat, um Lehrerin zu werden.

Die 26-jährige Karbenerin sammelte bereits erste Erfahrungen mit Jugendlichen als Trainerin im Karbener Sportverein (KSV). Sie ist im Jugendausschuss des Vereins tätig und trainiert seit zwölf Jahren Turngruppen. Ihr Studium absolvierte sie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

»Im Studium lernt man viel fachliches Wissen. Auch Praktika sind für uns Haupt- und Realschullehrkräfte wichtig, um die Praxis schon ein bisschen kennenzulernen«, sagt Duchatsch. Im Fach Bildungswissenschaften werde die Pädagogik, die Grundausbildung, gelehrt. Nach dem ersten Staatsexamen im Frühjahr 2022 befindet sich Duchatsch nun im praktischen Teil ihrer Ausbildung, dem Referendariat.

Zukünftig unterrichtet sie katholische Religion und Sport. Sie arbeitet gern mit Kindern und Jugendlichen und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie liebt Sport, betreibt selbst Geräteturnen. Bewegung sei für Kinder wichtig, da sie dabei vom Alltag abschalten könnten. Im Fach Religion möchte sie ihren Schülern den Blickwinkel für die Welt eröffnen, auch für andere Kulturen.

In der Einführungsphase, die für sie zehn bis zwölf Stunden pro Woche umfasst, schaut sie sich den Unterricht der anderen Lehrkräfte an und erhält Feedback.

Organisiert und strukturiert

»Man sollte organisiert, strukturiert und vorbereitet sein«, sagt Duchatsch zu den Fähigkeiten, die eine Lehrkraft mitbringen sollte. Dienstags ist ihr Seminartag. Dann begegnet sie anderen Referendaren aus dem Umkreis, besucht andere Schulen, die dem Studienseminar Bad Vilbel zugeteilt sind. Zudem gibt es Seminare außerhalb des Dienstplans.

Richtig los geht es für sie nächste Woche, wenn das zweite Halbjahr startet. Dann beginnt für sie das erste Hauptsemester ihres Referendariats. Sie unterrichtet eigene Klassen. Ausbilder des Studienseminars kommen zu Unterrichtsbesuchen und bewerten ihren Unterricht.

Zu ihren Aufgaben zählt, sich erfahrene Lehrerinnen und Lehrer als Mentoren zu suchen, die sie in ihrem Fach über das komplette Referendariat hinweg unterstützen. Diese leisten während ihrer praktischen Ausbildung Hilfestellung und sind Ansprechpartner, von ihnen bekommt sie Tipps für die Materialsuche für den Unterricht und das Gestalten interessanter Stunden. Duchatsch wurde vom Studienseminar wohnortnah eingeteilt. Die Kurt-Schumacher-Schule kennt sie aus ihrer eigenen Schulzeit. Nun steht sie selbst in den Klassenräumen, um zu unterrichten. Zum heutigen Bildungsideal befragt, sagt sie, mache das Fachwissen eine gute Lehrerin aus. Es gehe auch viel um die Pädagogik. Die Schüler-Lehrer-Beziehung sollte stimmen. Empathie, Sympathie, Vertrauen und Respekt zu zeigen, sei wichtig. Der Erziehungsauftrag spiele heute eine große Rolle. Die zunehmende Digitalisierung mache den Unterricht interessanter und spannender.

Digitalisierung verändert Alltag

»An der Schule gibt es teils digitale Tafeln, PowerPoint, bewegte Bilder. Es geht viel schneller als früher. Ich arbeite viel mit dem iPad. Auch Online-Unterricht ist möglich«, sagt Duchatsch.

Letzterer sei nicht nur bei Corona wichtig gewesen, sondern finde auch bei Glatteis Anwendung. Cybermobbing sei präsent und es müsse dagegen vorgegangen werden. Die Schüler könnten über verschiedene Projekte sensibilisiert werden. Dabei sei das Gespräch hilfreich. Als Lehrerin möchte Duchatsch die Schülerinnen und Schüler auf das vorbereiten, was nach der Schule kommt, und ihnen eine Richtung geben, auch was Werte betreffe.

 

Auf dem Weg zum Traumberuf | Frankfurter Neue Presse 25.01.2023
Auf dem Weg zum Traumberuf | Wetterauer Zeitung 25.01.2023

 

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