Wer sich nahe des Leonhardischen Schlossparks aufhielt, konnte statt dem gewohnten Meckern der Schafe harmonische Bläserklänge vernehmen. Die drei Karbener Jugendorchester Aeroflott, Intermezzo und Attacca konzertierten dort.
Als „Wandel- und Wechselkonzert“ bezeichnete Yorck Ruffmann, einer der Dirigenten des Attacca, das Vorspiel, denn „die drei Orchester spielen sich – ganz im Sinne der gerade begonnenen FußballWeltmeisterschaft – den Ball zu und wechseln sich ab“. Zudem sei es möglich, während der Beiträge durch den Schlosspark zu spazieren, das angenehme Wetter zu genießen und sich der ausgestellten Bilder zu erfreuen, die Schüler der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) im Rahmen des Kunstunterrichts gemalt hatten.
Konzert startete sogleich mit einem recht bekannten Stück: Das Orchester Attacca gab die Musik des erfolgreichen Films „Ziemlich beste Freunde“ zum besten. In den folgenden zwei Stunden konnten sich die Zuhörer dann noch weiter in Klangwelten eintauchen. Dabei führte die musikalische Reise unter anderem mit der „British Master Suite“ nach England und gleich darauf ins benachbarte Irland.
Mit Spaß dabei
Nicht nur den zahlreich erschienenen Zuhörern macht die Aufführung Spaß, den Musikanten ergeht es ebenso: „Mir gefällt es, mit anderen Leuten zusammen Musik machen zu können“, freut sich Max Wilcke (15), der in der Jahrgangsstufe fünf begann, im Rahmen des Unterrichts der Orchesterklassen das Trompetenspielen zu erlernen. „Das klingt sehr schön, macht Spaß und außerdem lernt man dabei viel Neues“, stimmt ihm Milena Barth zu, die das Euphonium spielt. Die Orchester seien in Altersklassen aufgeteilt, erklärt Orchesterleiter und Dirigent Claus Carsten Behrendt. „So fangen wir in der Regel im Orchester Aeroflott die Schüler auf, die aus den Orchesterklassen der Jahrgangsstufe sechs hervorgehen.“ Über das Intermezzo komme man schließlich, meist in der Oberstufe, ins Attacca. Behrendt berichtet über den Werdegang der Karbener Schulorchester: „Als ich vor etwa zwölf Jahren an die KSS kam, gab es dort bereits ein Orchester – aber eben nur eines. Ich kam also kurz nach dessen Gründung und war dann an der Erweiterung in insgesamt drei Orchester beteiligt.“
Chöre dirigiert
Inzwischen spielen in jedem der drei Jugendorchester zwischen 40 und 60 junge Instrumentalisten. Bereits vorher dirigierte Behrendt, denn seiner Meinung nach ist dies „einfach das Schönste, was es überhaupt gibt“. Seine Kollegin Veronika Jezovsek ist seit 2009 an der Schule. „Da begann ich auch gleich, dort zu dirigieren“, erzählt die Musiklehrerin. Doch das Dirigieren begann für sie nicht etwa an der KSS: „Als ich vierzehn Jahre alt war, dirigierte ich bereits einen Chor meiner Mutter. Von da an habe ich weitergemacht – denn es machte einfach Spaß.“
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