Aufführungen in der Aula der Kurt-Schumacher-Schule:
Dienstag, 28.3.2023 19.30 Uhr
Mittwoch, 29.3.2023 19.30 Uhr
Der Inhalt:
In einer Kleinstadt geht das Gerücht um, der Zar habe einen Revisor geschickt, um die Beamten der Stadt heimlich zu überprüfen. Da alle Beamten bis hin zum Stadthauptmann äußerst korrupt sind und ihre Amtsgeschäfte zum alleinigen Vorteil führen, herrscht hellste Aufregung. Sollten sie entlarvt werden, droht die Verbannung nach Sibirien. Schnell haben der Stadthauptmann und seine Beamten einen jungen Mann im Blick, der im örtlichen Gasthof abgestiegen ist und sich dort merkwürdig benimmt. Überzeugt davon, dass Chlestakow, wie der junge Mann heißt, der Revisor ist, entschließen sie sich, höchstes Risiko einzugehen: der Revisor, den der Zar zur Korruptionsbekämpfung ausgeschickt hat, soll bestochen werden. Chlestakow, ein dem Kartenspiel verfallener Nichtsnutz aus Petersburg, ist über den Geldsegen höchst erfreut. Zudem scheint er bei der Damenwelt der Kleinstadt freie Auswahl zu haben, weswegen es ihm gar nicht passt, dass sein Diener Ossip auf eine rasche Abreise drängt …
Die Bedeutung:
„Der Revisor“, eine Mischung aus Groteske und realistischem Drama, wurde von dem ukrainisch-russischen Schriftsteller Gogol 1835, also 40 Jahre vor Kellers „Kleider machen Leute“, geschrieben. Auch Gogol zeigt, wie eine Stadtgesellschaft einem Reisenden eine Identität unterstellt, die er nicht hat, und ihn damit einlädt, sie hereinzulegen. Bei Gogol geht es aber nicht nur um Eitelkeit und die berühmten Kleider, die Leute machen. Gogol stellt eine Diagnose der politischen Verhältnisse, die bis heute überall dort herrschen, wo Demokratie und Menschenrechte Fremdwörter sind.
Die Aktualität des Stückes verblüfft. Viele Sätze, die darin gesprochen werden, haben auch heute noch Gültigkeit. Beamtenwillkür, Bestechlichkeit, Rechtsbeugung, ungerechte Einberufung von Angehörigen bestimmter Bevölkerungsgruppen zum Militär, Menschenverachtung seitens der Herrschenden, Einschüchterungen: all das kommt uns spätestens seit 2022 nur allzu bekannt vor.
Der Text wurde nach einer Übersetzung aus 1894 modernisiert, aber nichts dazu erfunden. Den mehrfach im Text erwähnten „Wladimir-Orden“ gab es wirklich (ist also keine Erfindung der Theater-AG).
Bühnenbild | Fabian Brüssow |
Plakat | Aidan Rollinger |
Kostüme | Theater-AG der KSS |
Maske | Charlotte Stotz, Frida Ivas, Annabelle Flora, Tonia Grabovac |
Souffleuse | Lea Szillus |
Technik | Samuel Jansen |
Schauspielunterricht | Sandra Förster |
Regie | Thomas Pechar |
Darsteller:
Q4: Aidan Rollinger, Moritz Herrmann, Kerim Bulunmaz
Q2: Tristan Carbon, Annika Freund, Lisa Just, Ella Johnson, Maja Götz
E2: Yaron Römer
10: Lenn Müller, Kara Steinert, Anguna Ziesmann, Nathan Theiler, Paul Schmidt,
09: Liu Kornhuber
extern: Mika Steinert