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02. November 2017

Orchester Attacca Jungmusiker proben fürs große Gala-Konzert in Karben

 

Attacca-Dirigent Claus Carsten Behrendt (rechts) bei der Probe mit einem Teil seines Orchesters.

 

Frankfurter Neue Presse vom 02.11.2017

Orchester Attacca Jungmusiker proben fürs große Gala-Konzert in Karben

ALEXANDER SEIPP Musik ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Das Karbener Orchester Attacca bietet jungen Musikern eine Plattform, um sich auszuprobieren. Die nächste Etappe des Orchesters: Das große Galakonzert am 4. November, für das derzeit fleißig geprobt wird.  

„Nein, nein, diese Stelle müssen wir nochmal üben“, meint Claus Carsten Behrendt zu seinen Schützlingen, die ihm im Halbkreis in der Aula der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) gegenübersitzen. Konzentriert geht er noch einmal die Noten durch, dann setzt er wieder an und die Musik beginnt. „Schon viel besser, das gefällt mir langsam wirklich gut“, lobt der Musiklehrer und Orchesterleiter, nachdem die Jungmusiker die Passage beendet haben.

Musik, das war schon immer Behrendts Leidenschaft, die er auch seinen Schülern vermitteln will. „Ich finde es toll, wenn die Schüler einfach die Lust mitbringen, gemeinsam Musik zu machen und besser zu werden“, erklärt Behrendt. „Hier wird keiner gezwungen mitzumachen, jeder ist freiwillig da. So entsteht einfach eine tolle Zusammenarbeit.“

Deshalb lässt Behrendt große Freiheiten und bindet die Schüler in die Organisation mit ein. „Sie können jederzeit Vorschläge für unsere Themenkonzerte machen, Musik, die sie gerne mal mit den anderen spielen wollen, oder die gut zum Thema passt. Ich versuche diese Vorschläge dann so gut es geht einzubauen. So ist jedes Konzert ein kreativer Prozess – und die Schüler lernen gleichzeitig, wie sie sich einbringen können.“

 

Foyer wird geschmückt

Für das nächste Konzert hat sich Attacca ein besonderes Thema ausgesucht: „Es soll ein Galakonzert werden“, verrät Behrendt. „Es wird also etwas edler zugehen. Wir haben Stücke ausgewählt, die gut dazu passen.“ Und natürlich wird sich dann auch passend angezogen: Mit Anzug oder Kleid. „Das Foyer der KSS wird von Schülern und Eltern geschmückt und in einen Festsaal verwandelt. Für Besucher gibt es dann auch passende Getränke wie Sekt. Es soll für alle ein Abend werden, den man so bald nicht vergisst, der hoffentlich ganz viel Spaß macht und Motivation gibt, weiter zu machen“, erklärt der Musiker.

Denn das Orchester steht zu Beginn jedes Schuljahres auch am Beginn einer neuen Generation von Musikern: „Durch den Abgang der Schüler haben wir immer eine gewisse Fluktuation. Wir haben derzeit drei Jugendorchester, die so gestaffelt sind, dass immer wieder nachgerückt wird. Das hat nicht direkt etwas mit dem Alter zu tun, sondern auch damit, wie gut sie spielen können. Einige spielen schon Jahre bei Attacca, aber jedes Jahr kommen neue hinzu, besonders in diesem Jahr sind es viele. Daher versuchen wir das Konzert zu etwas Besonderem zu machen, damit sie auch Lust haben weiterzumachen.“

Sören (17) gehört zu denjenigen, die am längsten dabei sind: „Seit drei Jahren spiele ich schon mit. Mit der Posaune habe ich damals in der Bläserklasse in der 5. und 6. Klasse angefangen. Da konnte man alles mal ausprobieren und die Posaune gefiel mir schon damals richtig gut“, erinnert sich der angehende Abiturient. „Vor allem gefällt mir die Vielseitigkeit. Ich kann mit der Posaune Jazz, Klassik und vieles mehr spielen und bin nicht so festgelegt. “

Beim Orchester hält ihn vor allem die Liebe zur Musik, aber auch die Gemeinschaft. „Ich fühle mich hier einfach gut aufgehoben. Wir haben die Möglichkeit mitzuwirken, können zum Beispiel Stücke vorschlagen, die wir spielen wollen. Das geht nicht überall und das finde ich klasse.“ Durch das gemeinsame Spielen wachse man zusammen: „Es bildet sich eine tolle Gemeinschaft in der es Spaß macht zusammen zu musizieren.“

 

Im Rampenlicht stehen

Das gefällt auch Saxofonspielerin Nicole (17) sehr gut an Attacca: „Das Zusammenspiel macht mir richtig viel Spaß. Alleine zu spielen ist natürlich auch schön, aber gemeinsam ist es noch einmal etwas anderes, besonders in einer so großen Gruppe. Die Stückauswahl ist immer richtig gut, so dass man eine schöne Mischung hat“, freut sie sich. So konnte sie schon viele gute Erfahrungen machen. Und auch nach der Schule will sie nicht von der Musik lassen. „Die Musik ist ein Teil des Lebens geworden. Später will ich auch mal etwas in Richtung Musik studieren, denn mittlerweile habe ich ein großes Interesse an der Theorie entwickelt.“

Beim Konzert am nächsten Samstag werden die beiden die Soloparts übernehmen. „Darauf freue ich mich sehr“, sagt Sören. „Ich habe mir die Noten angeschaut, da wusste ich direkt: Das will ich spielen!“ Ähnlich geht es auch Nicole. „Das Saxofon ist ein tolles und besonderes Instrument, da freue ich mich natürlich sehr, die Solos zu spielen.“ Das Rampenlicht macht ihr indes nichts aus. „Solange ich das gut und ohne Fehler rüberbringe, wird es schon klappen.“

Längerfristiges Engagement freut auch Musiklehrer Behrendt sehr. „Teilweise kennt man die Jugendlichen von Anfang an und begleitet sie vom Beginn in der Bläserklasse bis zum Abitur. Da sieht man natürlich die Verbesserung. Das ist etwas, was alle Lehrer gemeinsam haben: Wir begleiten die Jugendlichen durch ihre Schulzeit und freuen uns, wenn sie am Ende Spaß und Erfolg bei den Sachen haben, die sie gut können.“

Besonders deutlich wird das bei solch langen Projekten wie dem Jugendorchester. „Das nimmt Unmengen Zeit in Anspruch. Nicht nur für die wöchentliche Probe am Donnerstag, sondern auch Zuhause. Fast jeden Tag üben die Schüler, um für das Konzert fit zu sein.“

 

 

 

 

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