Dicht an dicht: Zur Einschulungsveranstaltung an der KSS begrüßen die Lehrer 200 neue Fünftklässler. © cf
Vier Jahre nach ihrer ersten Einschulung in die Grundschule erfolgt für alle Fünftklässler die zweite in die weiterführende Schule. An der Kurt-Schumacher-Schule Karben (KSS) war auf den Tribünen in der großen Turnhalle kein Sitz- oder Stehplatz mehr frei. Dicht gedrängt verfolgten die neuen Schüler, ihre Eltern, Geschwister und Großeltern die Einschulungsfeier.
Direktorin Ursula Hebel-Zipper begrüßte am Dienstagvormittag im Namen des Kollegiums der Kurt-Schumacher-Schule alle neuen Schülerinnen und Schüler. Gespannt verfolgten die 200 aufgeregten neuen Fünftklässler aus 13 verschiedenen Grundschulen alle Programmpunkte. Zu ihnen gehörte auch Sophie, die ihre Grundschulzeit in der Selzerbachschule verbrachte.
Die Zehnjährige wurde von ihrer Mutter und jüngeren Schwester begleitet. Ihre neue Schule hat sie sich bereits am Tag der offenen Tür angesehen. "Der Ansturm auf die KSS ist so groß wie nie. Wir konnten nicht alle Bewerber aufnehmen. 20 Kinder mussten sich eine andere Schule suchen", berichtete die Schulleiterin. Und erzählte allen Fünftklässlern, die vor Aufregung die Nacht zuvor schlecht geschlafen haben, die Geschichte "Wettrennen". Die Lösung der Geschichte sollten die Schüler selbst herausfinden. "Es ist eigentlich eine ganz einfache Lösung und doch schwierig darauf zu kommen", ermunterte sie ihre Zuhörer.
Anknüpfend an die Geschichte des alten Sultans, der zwei Söhne hatte, aber nur einen Diamanten vererben konnte, gab sie den Jungen und Mädchen vier Tipps für ihren Schulanfang an der KSS. Und betonte: "Alle Lehrer werden euch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen und bestmöglich fördern. Aber für unsere Schule gilt auch: Es gibt nichts umsonst. Wir fördern, aber wir fordern auch."
Erziehungsmaxime KURT
Von den Schülern erwarte das Kollegium Höflichkeit, Pünktlichkeit, Fleiß und Hausaufgaben machen. An die Eltern gerichtet, sagte die Direktorin, dass diese für die kommenden sechs bis neun Jahre neue Erziehungspartner für die Bildung ihrer Kinder gewonnen haben. Erfolgreich sei diese Partnerschaft, wenn alle miteinander arbeiteten. Voraussetzungen dafür sei die grundlegende Erziehungsmaxime mit den Anfangsbuchstaben KURT. "Das K steht für Kooperation, das U für Unterstützung, das R für Respekt und das T für Toleranz."
Eine weitere Erziehungsmaxime sei der Wahlspruch von Maria Montessori "Hilf mir, es selbst zu tun." Das bedeute, dass sich die Kinder an der KSS selbstständig zurechtfinden sollen. "Trauen sie ihren Kindern etwas zu, das tun wir auch."
Nach der offiziellen Begrüßung nutzten Schüler, Schulelternbeirat und die Bücherei die Gelegenheit sich den Fünftklässlern vorzustellen. "Alle heute hier auftretenden Schüler sind genauso nervös wie ihr", richtete sich Claus Carsten Behrendt an die Fünftklässler. Moderiert wurde das Programm von seinem Kollegen York Pretot. Der aus den Chorklassen und der Chor-AG gebildete Unterstufen-Chor sang ein Begrüßungs-Medley zum Thema Freundschaft. Die Tanz-AG und Solistin Kitti Kovacs hatten zum Motto "KSS beschwingt" verschiedene Tänze und Zumba zum Mitmachen einstudiert. Die Bläserklassen der Jahrgangsstufe sechs spielten beschwingte Stücke wie die "Galactic Episode" von Mark Williams. Die Schüler der Bücherei-AG zeigten das Bühnenstück "Harry Potter entdecken". Die Moderatoren Anneke und Benedikt vom magischen Radiosender "Magic World Report" begrüßten alle zur spannenden Sendung.
Und dann war es so weit: Die Schüler wurden nach Klassen aufgerufen, von ihren Lehrern und Lehrerinnen mit Händedruck oder Handschlag begrüßt und in die Klassenräume geführt. Eltern und Gäste überbrückten die Wartezeit auf die Rückkehr der Schüler bei Kaffee und Kuchen, der von den sechsten Klassen mit Unterstützung von Schulelternbeirat, Förderverein und Schulsozialarbeit bereitgestellt wurde.
An der Kurt-Schumacher-Schule Karben (KSSK) unterrichten im neuen Schuljahr 110 Lehrkräfte über 1300 Kinder. Dazu gehören 800 Gymnasialschüler, 405 Realschüler, 112 Hauptschüler und 23 DAZ-Schüler, DAZ steht für Deutsch als Zweitsprache. Am Dienstag eingeschult wurden 200 Fünftklässler aus 13 verschiedenen Grundschulen. Sie bilden acht neue Klassen in den drei Zweigen Haupt-, Realschule und Gymnasium. Zusätzlich werden Kinder, die eine besondere Förderung benötigen, von zwei bis drei Schulbegleitern pro Jahrgangsstufe betreut. (cf)
Lesen Sie den Originalartikel von Christine Fauerbach in der Wetterauer Zeitung vom 13.08.2019 hier.