»Fionrir lag ganz still und starrte mit offenen Augen an die Decke. Er war schon früh aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen.« So wie dem Drachen Fionrir zu Beginn des Romans »Fionrirs Reise«, geschrieben von dem Friedberger Autoren Andreas Arnold, dürfte es den Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen ergangen sein, in Erwartung auf dessen Lesung im Rahmen der Vorlesewoche der Kurt-Schumacher-Schule.
Andreas Arnold, bekannt vor allem als Mitbegründer der äußerst aktiven Wetterauer Poetry-Slam-Szene, hat aus seinem stimmungsvollen ersten Band rund um den Drachen Fionrir auf seinem Weg ins Erwachsensein gelesen. »Fionrirs Reise geht weiter«, Band 2, ist gerade frisch erschienen. Der kulturaktive Autor, der eigentlich Kriminalstatistiker ist, wäre aber nicht ein eloquenter Poetry-Slammer, hätte er bloß aus seinem Roman gelesen. Er hat auf lebendige und zugewandte Art und Weise mit den wissbegierigen Schülerinnen und Schülern der KSS während und nach der Lesung über sein Buch und das Leben als Autor gesprochen, reichlich Autogramme verteilt, sein Buch nach Wunsch signiert und immer wieder geduldig Fragen beantwortet.
Noch aufregender dürfte diese Tag aber für die Schülerinnen und Schüler der Bücherei-AG gewesen sein: So betreuten Sie den Autoren exklusiv, durften nach der Lesung ein Interview mit ihm führen und evaluierten die Lesung wie in jedem Jahr, indem sie die zuhörenden Schüler nach ihren Eindrücken befragten.
Ein Highlight war die Lesung für die 9. Klassen: Die »Quasi-Hausautorin« der Kurt-Schumacher-Schule oder schlichtweg Oberstufenschülerin der Q1, Elke Dreis, trug als frischgebackene Ovag-Jugendliteraturpreisträgerin ihre stimmungsvoll dunkle und wortgewaltige Kurzgeschichte »Abelines Wiederkehr« vor. Diese Leistung wurde von der Kurt-Schumacher-Schule nicht nur durch eine hauseigene Lesung, sondern auch durch einen von der Schulleiterin Hebel-Zipper überreichten Büchergutschein honoriert.
Viele Gastleser sind dabei
Organisatorin der Vorlesewoche und Deutschlehrerin ist Evi Kirchgäßner, Die Vorlesewoche ging lesewütig weiter: Es lasen Nicola Piesch, ehemalige Lehrerin der Kurt-Schumacher-Schule, aus ihrem Mobbing-Roman »Graf Müllratte« und Romy Wölfl, ehemalige Schülerin der KSS, aus ihrem mit Thriller-Elementen versetzten Roman »Die Seevilla«. Darüber hinaus waren über 13 Gastleser geladen, darunter die Stadträtin für Kultur in Karben Rosemarie Plewe, der Vorsitzende des Literaturtreffs Dieter Körber, die kommissarische Leiterin der Karbener Stadtbibliothek Antonia Berberich, die Poetry-Slam-Hessenmeisterin 2017 Lea Weber, die Friedberger Literaturpädagogin Gudrun Mütze von der Lahr, der Vorsitzende der Karbener Künstlerinitiative Peter Mayer, einige Eltern, deren Kinder Schüler an der Kurt-Schumacher-Schule sind sowie sowohl die Mitarbeiter der Schulsozialarbeit, Anette Kehrbaum und Patrizio Satter als auch Schulleiterin Frau Hebel-Zipper und ihr Stellvertreter Simon Claus.
Aus der Wetterauer Zeitung vom 28.11.2018