Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper und ihr Stellvertreter Simon Claus sitzen im noch schülerleeren Foyer. © Patryk Kubocz
Nach sechs Wochen Sommerferien startet in der kommenden Woche das Schuljahr 2023/24. An der Kurt-Schumacher- Schule in Karben werden am Dienstag rund 270 neue Schüler eingeschult. Für das neue Jahr hat sich Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper vor allem eines vorgenommen: Die Schulgemeinschaft soll gestärkt werden.
Der Schulhof ist verlassen. Das Foyer ist leer. In den Klassenzimmern stehen die Stühle noch auf den Tischen. Doch hinter den Kulissen läuft die Kurt-Schumacher-Schule (KSS) in Karben bereits auf Hochtouren. Im Sekretariat klingelt minütlich das Telefon, Simon Claus ist noch am Umstrukturieren der Stundenpläne, nachdem in den Sommerferien zwei Lehrkräfte die KSS verlassen und an anderen Schulen eine Planstelle erhalten haben. »Das ist nicht optimal, aber wir werden das Problem lösen«, sagt Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper.
Mehr Raum für neue Schüler
Aktuell führt die Schulleitung Vorstellungsgespräch über Vorstellungsgespräch, um die weggefallenen Stellen zu besetzen. »Vor allem in den Fächern Sport und Chemie brauchen wir Unterstützung«, sagt Hebel-Zipper. Auch an der Karbener Schule sei der Mangel an Lehrkräften spürbar. Trotzdem geht die KSS mit mehr Lehrkräften in das neue Schuljahr als zum alten. Das Kollegium sei von 116 auf 125 gewachsen. Dies sei auch nötig. Denn: Auch die Zahl der Schüler ist für das kommende Schuljahr gestiegen. Rund 270 Jugendliche mehr besuchen die KSS 2023/24. Im Vorjahr zählte die Karbener Schule 1570 Schülerinnen und Schüler. Zehn neue fünfte Klassen à 25 bis 30 Schüler werden am kommenden Dienstag eingeschult.
»Die Aufnahme von so vielen neuen Schülern ist möglich, weil wir endlich eine ausreichende Anzahl an Klassenzimmern haben«, sagt Hebel-Zipper. Im vergangenen Jahr sei beispielsweise die Aula umfunktioniert worden, um zwei rudimentäre Klassenzimmer bereitstellen zu können. Mit weiteren Schulcontainern sei die Platzproblematik nun gelöst. Diese seien bereits im vergangenen Halbjahr aufgestellt worden. In den Sommerferien wurde eine Lüftungsanlage installiert, damit die Schüler auch bei hohen Temperaturen konzentriert weiter lernen können, sagt die Rektorin. Ebenfalls schreitet die Sanierung des Altbaus der KSS voran. Während der vordere Teil des Gebäudes bereits fertiggestellt worden ist, laufen die Arbeiten im hinteren Teil. Diese sollen im Laufe des Schuljahres fertiggestellt werden.
Einen besonderen Fokus möchte die Schulleiterin im kommenden Schuljahr auf die Stärkung des Zusammenhalts in der Schulgemeinschaft und den respektvollen Umgang untereinander setzten. Dafür ist eine Schulkultursteuergruppe eingesetzt worden, die »das Miteinander verbessern soll«, sagt Hebel-Zipper. »Zusammen mit der Schülerschaft, dem Kollegium und den Angestellten der Schule sind jeden Tag über 1900 Menschen an der Schule.« Deshalb sei es nicht ungewöhnlich, dass es zu Spannungen unter den einzelnen Personen komme. Ferner sei zum Ende des kommenden Schuljahrs das erste große Fest seit Beginn der Corona-Pandemie geplant. Zwar stehe weder ein Termin noch ein Motto fest, doch die Rektorin sagt, sie hoffe, dass Schüler, Eltern und das Kollegium an einem Strang ziehen. Damit solle eine »große Feier auf die Beine gestellt werden können«.
Eine weitere Neuerung, die die Schüler nach den Sommerferien erwartet, ist die Neuformulierung der Mediennutzungsordnung. »Wir haben sie an die aktuellen Zeiten angepasst und beispielsweise Passagen zu MP3-Playern herausgenommen«, sagt Hebel-Zipper. Auch seien separate Regeln zu den jeweiligen Sekundarstufen festgehalten. Schülern der Oberstufe seien dabei größere Freiheiten gestattet. Beispielsweise dürfen die Oberstufenschüler in den Pausen ihr Smartphone benutzen. Diese neue Ordnung ist in den neuen Schulplanern festgehalten. Ebenfalls müssen die Eltern diese Ordnung lesen und unterschreiben. Hebel-Zipper sagt: »Diese Schritte haben wir vorgenommen, damit im Anschluss niemand sagen kann, dass er nichts von diesen neuen Regeln wisse.«
Lesen Sie den Artikel von Patryk Kubocz aus der Wetterauer Zeitung vom 29.08.2023 hier im Original.