Jugendcoach und Comedian Osman Citir gelingt es, bereits mit den ersten Sätzen eine Verbindung zu seinen jungen Zuhörenden aufzubauen. © Christine Fauerbach
Karben (cf). »Das ist sehr anregend«, »er ist glaubwürdig«, »ein cooler Typ«, »ich bin gespannt, wie es weitergeht«. Dies waren einige Kommentare von Schülerinnen und Schülern der Karbener Kurt-Schumacher-Schule (KSS) nach zweieinhalb Schulstunden Bühnen-programm mit Jugendcoach und Comedian Osman Citir.
Auf dem Stundenplan für die neunten Klassen des Haupt- und die zehnten Klassen des Real- und Gymnasialzweiges standen an diesem Vormittag weder Deutsch, Mathe oder Englisch, sondern ein Bühnenprogramm und Workshops. Motto: »voll motiviert - Zukunft mit Perspektive«.
In der Aula begrüßt wurden Gast und Schüler am Aktionstag von Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper und Schulsozialarbeiterin Bettina Kreutz. Sie informierten, dass der Aktionstag für Schüler der Abschlussklassen von der Schulsozialarbeit in Kooperation mit der Schulleitung, dem Förderverein und dem Projekt »Demokratie Leben« im Wetteraukreis, der es finanziert, durchgeführt werde. Es gehe um die Förderung des Bewusstmachens der Eigenverantwortung und der Entwicklung gesellschaftlicher Verantwortung bei den Jugendlichen. Ermöglicht werden soll die Wertschätzung von kultureller Vielfalt. Und die Jugendlichen sollen motiviert werden, ihr Leben aktiv zu gestalten und das Miteinander zu stärken.
Vermittelt werden sollten diese ernsten Themen nicht mit erhobenem Zeigefinger und mahnenden Worten, sondern auf unterhaltsame, humorige Art. Das gelang Osman Citir.
Mit Beispielen aus dem Schulalltag und aus seinem Leben schilderte er, wie Akzeptanz und Gleichberechtigung gestärkt werden können. Er nahm sein Publikum mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die von Lachen und Weinen begleitet wurde. Er motivierte die Jugendlichen, ihr Leben positiv anzugehen, alle Möglichkeiten zu ergreifen, die sich ihnen bieten, ihre eigenen Stärken zu entdecken, ihre eigenen Lebensziele und -träume zu entwickeln und diese auch trotz möglicher Rückschläge mit Beharrlichkeit, Eigeninitiative und Fleiß zu verfolgen.
»Finde niemals Gründe, aufzugeben, sondern weiterzumachen«, lauteten seine Ratschläge. Er warnte vor falschen Idolen wie Rappern, die über Drogen singen. »Hört auf, es Euch schönzureden. Es ist Dreck und bleibt Dreck.« Auch vor Ruhestörern und Mitschülern, die mit zwölf Jahren rauchten und mit 15 Jahren anfingen zu kiffen oder Alkohol zu trinken, sollten sich die Schüler am besten fernhalten. Und: »Investiert nicht eure kostbare Zeit in die dummen Influencer im Netz, nutzt sie für euch und eure Zukunft.«
Er empfahl, Lerngemeinschaften zu bilden und sich gegenseitig zu helfen. »Die eine ist gut in Englisch, der andere dafür in Mathe. Erfolgreich wird der, der andere erfolgreich macht. Denn ihr müsst erst investieren, bevor ihr etwas zurückbekommt.«
Osman Citir - er stammt aus einer türkischen Familie - wollte das Vertrauen der KSS-Schüler in sich selbst stärken und sie motivieren, ihr Leben positiv für sich und für ihre Mitmenschen zu gestalten und nein zu sagen zu Vorurteilen, Diskriminierung und Gewalt.
Lesen Sie den Artikel von Christine Fauerbach aus der Wetterauer Zeitung vom 22.09.2023 hier im Original.