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17. Oktober 2018

Presseartikel: Französisch auf Rädern für Karbener Schüler

 

Hurra! Die Kurt-Schumacher-Schüler sind begeistert von der außergewöhnlichen Französisch-Stunde, die ihnen Jennifer Gava mit dem France Mobil beschert hat. (Fotos: pe)

 

Exotisch, lustig, lehrreich: An diese Französisch-Stunde werden die Kurt-Schumacher-Schüler in Karben noch lange denken. Spielerisch haben sie die Sprache gelernt. Von: Holger Pegelow

Sie ist viel in der Welt herumgekommen. Geboren wurde sie 21 Flugstunden von Deutschland entfernt. Gelebt hat sie schon in den USA, Irland und Spanien. Die aus Tahiti stammende Jennifer Gava trägt in ihrer Heimat Blumen in den Haaren. Die hat sie an diesem Morgen ebenso mit nach Karben gebracht wie ein traditionelles Tuch, das sie dort am Strand als Rock anzieht.

Die 30-Jährige erzählt ein wenig von sich und ihrer Heimat, in der noch die kleine Schwester, der Onkel und die Cousinen leben. Und sie erzählt, welche Sprache auf Tahiti gesprochen wird: Französisch. Und weil sie ihre Sprache anderen Menschen vermitteln möchte, ist sie Französisch-Lehrerin geworden. Der Liebe wegen kam sie vor drei Jahren nach Deutschland, zuerst nach Erlangen in Bayern, dann nach Frankfurt an den Main. Aktuell ist sie als Botschafterin ihrer Sprache in ganz Hessen unterwegs. Mit dem France Mobil tourt sie durch die Lande, um den Schülern die französische Sprache näherzubringen. »Denn Französisch wird in vielen Ländern der Erde gesprochen.«

 

Erzeugt größere Sprachmotivation

Und das tut sie in ganz besonderer Weise, wie die 24 Schülerinnen und Schüler der beiden siebten Klassen sogleich merken. Denn die Gymnasiasten, die erst seit wenigen Wochen diese zweite Fremdsprache belegen, spricht sie in ihrer Heimatsprache an. Sie hat einen Würfel mitgebracht, dessen Augen auch die Aufgaben definieren, die die Schüler zu lösen haben.

Wirft jemand eine Eins, muss er sich auf Französisch mit Namen vorstellen, wirft er eine Drei, muss er sagen, wo er wohnt, und bei der Sechs muss er alles verraten, wie er heißt, was er mag und was er nicht mag und wie alt er ist. Der Würfel wird von Schüler zu Schüler weitergereicht, dazu ertönt französische Musik, die abrupt stoppt. Derjenige, bei dem der Würfel gerade ist, muss antworten.

Für noch mehr Laune sorgt ein zweites Spiel, eine Mischung aus Stiller Post und Montagsmalern. Zwei Gruppen spielen gegeneinander, es herrscht mächtig Bewegung in diesem Französisch-Unterricht.

»Das bringt den Kindern eine größere Sprachmotivation«, sagt Sprachlehrerin Melanie Gröpl, die selber ganz begeistert von den Methoden ist, die die 30-Jährige aus dem France Mobil an diesem Tag mitbringt.

Aufgekommen sei die Idee zu der Einladung in der Fachschaft. »Bei einigen Schülern ist eine gewisse Frustration da, weil die Sprache doch recht schwer zu erlernen ist.« Doch könne so eine außergewöhnliche Stunde viel neue Motivation bringen.

 

Austausch mit Ramonville seit 14 Jahren

Denn mit dem College in Karbens französischer Partnerstadt Ramonville pflegt die Kurt-Schumacher-Schule seit mittlerweile 14 Jahren einen Austausch, informiert Lehrerin Gröpl. Dann können alle vor Ort noch mehr Französisch sprechen und die Sprache damit noch besser lernen.

Darauf schaut Jennifer Gava ein wenig neidisch, denn sie gibt zu »Meine Grammatik ist schlecht.«

Die deutsche Sprache hat sie nur durch den Umgang mit Deutschen gelernt. »Aber leider nicht systematisch«, wozu sie an diesem Morgen aber die Schumacher-Schüler motivieren möchte. Mit dieser Französisch-Stunde hat sie damit gewiss einen Anstoß gegeben.

Aus der Wetterauer Zeitung vom 17. Oktober 2018 (zum Originalartikel)

 

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