Frankfurter Neue Presse vom 18.06.2018 von LEIF PLATH
Freude, das Zeugnis nun in den Händen zu halten
Nachdem die Abiturienten der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) sich schon verabschiedet hatten, stand nun die Entlassungsfeier für die Absolventen des Haupt- und Realschulzweigs an. Musikalische Beiträge der Schüler zwischen den Ansprachen sorgten für Abwechslung.
Mit vielen kleinen Reden wurde den Haupt- und Realschülern Respekt gezollt für ihre Leistungen und außerdem Rat mit auf den weiteren Lebensweg gegeben. Egal ob Lehrer, Elternvertreter, oder Schulleitung auf der Bühne standen: Allen war vor allem der Stolz auf die erfolgreichen Wege ihrer Schützlinge anzusehen. KSS-Leiterin Ursula Hebel-Zipper ermunterte die jungen Leute: „Es ist euer Leben, packt es jetzt an.“ Nachdem alle Lehrpläne jetzt erfüllt sind, vermittelte sie den Schülern noch, dass sie in den vergangenen Jahren nicht nur Bildung erworben haben, sondern auch Verantwortung.
Und es kamen noch weitere, meist locker vorgetragene Ratschläge und Glückwünsche vom Förderverein, dem stellvertretenden Schulleiter Simon Martin Claus und auch der Stadt Karben. Dazwischen sorgten Vorführungen und musikalische Beiträge der Schüler für Unterhaltung.
So trauten sich die jetzt ehemaligen Schülerinnen Debora und Wiam zu einem Duett auf die Bühne, begleitet vom Klavier. Mit „A Million Dreams“ aus dem Musical „The Greatest Showman“ fanden sie ein passendes Stück, das die Melancholie über das Ende eines so wichtigen Lebensabschnittes perfekt mit der Hoffnung und Aufbruchsstimmung für ihren jetzt anstehenden weiteren Weg verband. Dass genau diese Emotionsmischung das vorherrschende Gefühl bei den jungen Erwachsenen war, ließ sich an vielen Gesichtern ablesen.
Wie ein Familie
Daniel Guse, der mit 17 Jahren jetzt seinen Realschulabschluss in der Tasche hat, weiß schon wohin es gehen soll. Er möchte Fachinformatiker werden und sucht motiviert nach einem Ausbildungsplatz. Gleichzeitig liegt ihm der Abschied aber schwer auf der Seele. „Ich habe diese Schule echt sehr gemocht“, lächelt er. Bei den Zeugnisübergaben bedankte sich jeder Kurs bei seinem Lehrer. Jede Klasse wirkte dabei auf der Bühne wie eine große Familie, der man eine Verbindung nicht abstreiten konnte.
Es bedankten sich die Schüler für Geduld der Lehrer, für Rücksicht und auch ganz pragmatisch für das Wissen, dass sie nun dank ihnen haben. Außerdem gab es mehrmals Dankesbekundungen für Unterstützung bei Problemen auch zu Hause, was gerade an großen Schulen durchaus nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist.
Fotos zur Erinnerung
Nachdem alle Schüler ihre Zeugnismappen und damit ihren Fahrschein für das Berufsleben in den Händen hielten, liefen noch Fotostrecken und Erinnerungs-Videos aller Klassen auf einer großen Leinwand. Da jede Klassenfahrt und jedes wichtige Ereignis der Schuljahre dank Handys dokumentiert wurde, gaben diese Ausschnitte sehr persönliche und ungeschminkte Einblicke in Busfahrten, Strandbesuche und Unterrichtsstunden.
Wie es weitergeht, ist unterschiedlich. Während Amar Ibrahim schon weiß, dass er die Gastro-Branche ausprobieren möchte, ist Anika Witsch noch unentschlossen und hat deshalb vor, die Schule mit einem Fachabitur fortzusetzen, um dann mehr Möglichkeiten zu haben. Auch Bano Bayram will eine höhere Schule besuchen, um Pädagogik zu studieren. Von den Eltern beglückwünscht und, wie er es beschrieb, mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“ verlässt er nun die Schule.