Biologielehrerin Anne Katrin Hoffmann (links) mit dem erfolgreichen »Olympioniken« Moritz Jonatan Theis und Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper bei der Preisübergabe
Karben (pm). Zum wiederholten Mal nahm die Kurt-Schumacher-Schule Karben erfolgreich an der internationalen Bio-Olympiade teil. Moritz Jonatan Theis erreichte, unterstützt durch seine Biologie-Leistungskurs-Lehrerin Anne Katrin Hoffmann, die dritte deutschlandweite Runde dieses Wettbewerbs und verpasste nur knapp den Einzug in die vierte Runde und damit die Chance auf die Qualifizierung für das Nationalteam.
Mit diesem Ergebnis toppte er die Erfolge der Vorjahre und gehört in diesem Jahr zu den 24 besten deutschen Schülern im Fach Biologie.
Moritz’ Erfolgsgeschichte begann vor fast einem Jahr mit der Bekanntgabe der Aufgaben für die erste Runde der 35. Internationalen Bio-Olympiade (IBO). Die erste Runde besteht aus einer Hausarbeit, bei der Aufgaben aus Bereichen der Biologie (Biochemie, Botanik, Ökologie, Zoologie und Genetik), die thematisch weit über den Schulstoff hinausgehen, selbstständig unter Zuhilfenahme von Fachliteratur bearbeitet werden müssen. Praktische Untersuchungen bilden einen weiteren Bestandteil. Dieses Jahr sollten Blätter auf ihre Blattfarbstoffe und Äpfel auf ihren Stärkegehalt untersucht werden. Die Karbener Blätter und Äpfel (zum Teil Äpfel der KSS), die Moritz benutzt hat, haben ihm Glück gebracht, und er hat souverän die zweite Runde erreicht.
Die zweite Auswahlrunde des Wettbewerbs bildet eine 120-minütige vom IPN Kiel (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik) konzipierte Klausur mit 30 Multiple-Choice- sowie anderen komplexen Aufgaben. Moritz schnitt dabei so gut ab, - er belegte hessenweit den 5. Platz -, dass er sich für die dritte Runde qualifizierte und Hessen in der dritten Runde beim Wettbewerb auf Bundesebene vertrat. Von den bundesweit 1241 Teilnehmenden der ersten Runde und 482 Teilnehmenden der zweiten Runde konnten nur 45 die dritte Runde auf Bundesebene erreichen.
Als Vorbereitung auf die Prüfungsanforderungen der dritten Runde der Biologie-Olympiade auf Bundesebene durften die hessischen Landessieger vier Tage lang im Lernlabor der TU Darmstadt unter Anleitung experimentieren, um auch für die praktischen Anforderungen gewappnet zu sein. Dort gewannen die 16- bis 19-Jährigen Einblicke in die Laborarbeit. Die dritte Ausscheidungsrunde auf Bundesebene fand in Kiel statt und verlangte theoretische sowie praktische Kenntnisse auf hohem Niveau. Der Oberstufenstoff in Biologie bzw. Biochemie wurde vorausgesetzt und Biologiestudieninhalte sowie biochemische praktische Fertigkeiten. Deshalb standen die Wochen vor dem Wettbewerb an der KSS ganz im Zeichen der Vorbereitung. Mit Unterstützung von Bio-Lehrerin Hoffmann wurde der fehlende Oberstufenstoff im Schnelldurchlauf gepaukt, ebenso praktische Laborfertigkeiten geübt und Freistunden zum Bestimmen von Pflanzen und Tieren genutzt.
Der enorme Einsatz von Moritz wurde mit dem 24. Platz unter 45 Teilnehmern belohnt. Neben den Klausuren und den praktischen Prüfungen der Bundesrunde gab es während der Woche in Kiel ein biologisches Programm. In Seminaren, Vorträgen und Besichtigungen haben die Biologietalente ihre Problemlösefähigkeiten vertieft, traten in Austausch untereinander und wurden für ihre Leistungen geehrt.
Sechs Urkunden überreicht
Erst kürzlich fand die feierliche Ehrung und Überreichung der Urkunden in der KSS durch Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper statt, die beeindruckt war von sechs Urkunden, die sie Moritz Jonatan samt Gutschein von der Schule überreichte. Moritz möchte 2025 wieder am Biologiewettbewerb teilnehmen, »und wir drücken die Daumen für das Erreichen der vierten Runde und einen Platz im fünfköpfigen Nationalteam bei der Internationalen Bio-Olympiade« in Manila, heißt es in der KSS-Mitteilung.
Lesen sie hierzu auch den Artikel von Anne Katrin Hoffmann auf unserer Homepage und den Originalartikel in der Wetterauer Zeitung vom 27. März 2024,