Kunst statt Tristesse: KSS-Schüler beim Sprayen in Okarben. © Red
Karben (pm). Bahnunterführungen sind selten schöne Orte und in den wenigsten Fällen Orte, an denen man sich gerne lange aufhält. Doch der Kunst-Leistungskurs sowie der Kunst-Orientierungskurs der Kurt-Schumacher-Schule haben das nun in Okarben geändert. Mit Graffiti-Künstler Fabi Creis haben 37 Schülerinnen und Schüler die Bahnunterführung in Okarben in den vergangenen Tagen zu einem farbenfrohen Kunstwerk gemacht.
Zuvor Workshop mit Künstler Fabi Creis
Graffiti sind Kunst. Davon zeugt in Karben bereits die S-Bahn-Unterführung Groß-Karben, die im vergangenen Jahr von den Kunst-Leistungskursen der KSS gestaltet wurde. Nun wurde die Unterführung in Okarben verschönert.
Die Motive wurden dabei von den jungen Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt. Lediglich zum Handling und zur Technik des Graffitisprühens gab Profi-Künstler Fabi Creis von der Designagentur »Living Lines« im Vorfeld einen kurzen Workshop. Doch die Begabung der Schülerinnen und Schüler der Kunstkurse war auch beim Sprayen schnell zu erkennen, wie die beiden Lehrkräfte Katrin Blecher und Fabian Brüssow bestätigen.
In Kleingruppen sammelten die Schülerinnen und Schüler des Kunst-Leistungskurses sowie des Orientierungskurses der 11. Klasse Ideen und entwickelten ihre Motive; das Gesamtkonzept wurde allerdings erst vor Ort mit Blick auf die langen Wände der Unterführung beschlossen.
Nach zwei Tagen Arbeit sind dort nun neben einem Mitglied der Panzerknackerbande in einer bunten Collage Spongebob Schwammkopf oder das Monopoly-Männchen zu finden. »Das ist etwas, das wir im Unterricht so nicht machen können«, erklärt Lehrer Brüssow, umso mehr freut er sich über die Möglichkeit, die Unterführung gestalten zu dürfen. Auch die Schülerinnen und Schüler blicken stolz auf ihre Werke, die wie in einem Freiluftmuseum zu bestaunen sind. Und nebenbei - so zeigt die Erfahrung - sind professionelle Graffiti auch der beste Schutz gegen unambitionierte Schmierereien.
Die Unterführung in Okarben ist bereits das fünfte Graffiti-Projekt in Karben. Zuvor wurden die Unterführung in Groß-Karben sowie das Pumpenhäuschen im Gronauer-Weg in Rendel mit einem Feuerwehr-Graffiti gestaltet. Ein Wal-Motiv ziert zudem den ehemaligen Chlorgasbehälter des Schwimmbads. Und die Rampe zum Wohngebiet am Kalkofen in Groß-Karben wurde dank Graffiti zu einer Murmelbahn. Initiiert und finanziert wurde auch das neuste Projekt von der Stadt Karben unter Federführung von Kulturdezernentin Sabine Helwig.
Lesen Sie den Originalartikel in der Wetterauer Zeitung vom 12.07.2024 hier.