Navigations Button

Aktuelles

12. Mai 2023

Presseartikel: Samuel Jansen ist CO2-Werten auf der Spur

 

Samuel Jansen erklärt KSS-Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper die Funktionsweise seiner CO2-Messdaten-Loggingstation. © Patryk Kubocz

 

Wie sieht es mit dem Klimawandel vor der eigenen Haustür aus? Diese Frage kann mit der CO2-Messdaten-Loggingstation des Karbener Schülers Samuel Jansen beantwortet werden. Mit seinem Projekt konnte der 19-Jährige den 2. Preis bei »Jugend forscht« erlangen. Doch noch ist sein Projekt nicht abgeschlossen.

E ifrig entleert Samuel Jansen den Inhalt seines Rucksacks: mehrere Kabel, ein Router, eine Powerbank, einen Einplatinencomputer und zum Schluss eine rechteckige »Blackbox. »Mehr braucht man nicht, um die CO2-Werte in der Luft zumessen«, sagt der Abiturient.

Mit einer CO2-Messdaten-Loggingstation und einer eigens dafür programmierten Website konnte der 19-Jährige den zweiten Preis im Landesfinale von »Jugend forscht« im Bereich Technik gewinnen. Darüber hinaus hat Jansen den »Sonderpreis für Digitalisierung« erhalten.

Doch was hat es genau mit dem Projekt und der »Blackbox« auf sich? Das »goldene Quadrat« ist hierbei ein Infrarot-Sensor, der den CO2-Gehalt in der Luft ermittelt, erklärt der Klein-Karbener. Der Clou am Projekt des Schülers der Kurt-Schumacher-Schule (KSS): Er hat eigenhändig den Programmcode geschrieben, der die Messwerte auf den Datenträger speichert. »Die Messstation an sich besteht aus gewöhnlichen Elementen, die sich jeder besorgen kann«, sagt Jansen. Beispielsweise sei eine GPS-Antenne verbaut, um »die Daten zeitlich und örtlich besser einordnen zu können«.

Mit zwei einfachen Handgriffen öffnet Jansen das Gehäuse, das im 3D-Drucker hergestellt wurde. Zu sehen sind viele Platinen und noch mehr nicht angeschlossene Kabel. Diese stehen für Ideen, die der 19-Jährige in der Zukunft umsetzen möchte. »Man könnte mit einem Solarmodul die Messstation im Sommer autark machen«, sagt Jansen. Auch die Installation eines NFC-Chips, um die Daten schnell am Smartphone auszulesen, sei angedacht.

Zur Teilnahme überredet

Es handele es sich um ein offenes Projekt. Jeder könne die Messstation nachbauen. Die aufgezeichneten Messdaten können dann auf der von Jansen selbst programmierten Website hochgeladen werden. Dies ist erst möglich, wenn die Website online gegangen ist. »Aktuell kann die Homepage nur über ein lokales Netzwerk angesteuert werden. Ziel ist es, die Seite für alle zugänglich zu machen«, sagt der Abiturient. Einen Namen für seine Forschungs-Homepage hat der 19-Jährige noch nicht gefunden. Für Vorschläge von Dritten sei er aber immer offen, sagt er lachend.

Jansens langfristiges Forschungsziel lautet, eine weitflächige Datenbank für CO2-Werte aufzubauen, die zur Überwachung des lokalen Klimawandels dienen kann. Beispielsweise ist ein Klassenprojekt an der KSS mit den Messstationen geplant.

Jansen selbst ist durch die Schule auf die Idee für sein Projekt gestoßen. »Ich verbringe trotzdem viel Freizeit mit Technik und bin seit der siebten Klasse in der Technik-AG aktiv. Deswegen war das Projekt ein logischer Schritt für mich«. Vor rund einem Jahr gab Informatiklehrer Hanno Schäfer dem Schüler den Vorschlag für sein Projekt.

Dass Jansen nun den zweiten Preis bei »Jugend forscht« im Landeswettbewerb gewinnen konnte, hat er auch Ruth Pakullat, Fachbereichsleiterin der Naturwissenschaften an der KSS, zu verdanken. »Sie hat mich immer wieder darauf angesprochen und am Ende überredet, dass ich am Wettbewerb teilnehmen soll«, sagt Jansen. Gerne erinnert sich der Klein-Karbener an die Landesrunde des Wettbewerbs in Darmstadt:

»Ich habe viele neue Leute kennengelernt. Die Mitglieder der Jury haben sich intensiv mit mir unterhalten und sogar Hinweise gegeben, wie ich mein Projekt verbessern kann«, sagt Jansen. Nach dem Abitur möchte er seiner Passion nachgehen. »Zunächst steht ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Jugendherberge an«, sagt Jansen. »Dort möchte ich mich neben dem sozialen Aspekt mit der Haustechnik beschäftigen.«

Natürlich steht für Jansen bereits jetzt schon fest, dass es nach dem Jahr in der Jugendherberge technisch weitergehen soll: »Ich möchte Elektro- und Informationstechnik studieren und meine CO2-Messdaten-Loggingstation immer weiterentwickeln.«

Lesen Sie den Artikel von Patryk Kubocz aus der Wetterauer Zeitung vom 12.05.2023 hier im Original.

 

Zurück zur Übersicht