Kinder aus der Kita Petterweil mit Polizist Heiko Lehnkering auf dem Bad Vilbeler Verkehrsspielplatz. (Archivfoto: Dostalek)
Schulhof-Variante wird geprüft
von Dennis Pfeiffer-Goldmann
Auch in Karben soll es bald einen Verkehrsübungsplatz für Kinder geben. Als viertbeste unter 290 Schulen in Hessen hat die Kurt-Schumacher-Schule aus Karben beim landesweiten »Stadtradeln« abgeschnitten. Die 1301 Schüler fuhren 58 618 Kilometer. Und in ganz Karben haben 15 Teams fast 90 000 Kilometer geschafft. Das bedeutet Platz sieben in der hessenweiten Stadtwertung mit 84 Teilnehmern. Und es zeigt nach Einschätzung der SPD: Die Karbener fahren gerne Fahrrad. Damit auch der Nachwuchs sicher unterwegs ist, sei ein Verkehrsübungsplatz in der Stadt notwendig, erklärt Fraktionsvize Ralf Schreyer. »Die neue Generation steht schon in den Laufrädern.«
Um »die Kleinen auf sicherem Boden an den großen Straßenverkehr heranzuführen«, werde ein solcher Platz »für Kleinkinder mit Laufrädern oder Dreirädern und Fahrradanfänger« benötigt, findet Schreyer. Zum Beispiel könne ja ein Teil des Hissigwald-Festplatzes an der Dortelweiler Straße in Klein-Karben dafür asphaltiert werden.
Das Vorhaben stößt im Rathaus auf Zurückhaltung. »Einen solchen Verkehrsübungsplatz gibt es nicht«, so wie ihn sich die SPD vorstelle, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Für Kleinkinder auf Laufrädern sei ein Übungsplatz, standardmäßig ausgestattet mit Markierungen, Schildern und Ampeln im Miniaturformat, nicht geeignet. »Kleinkinder verstehen nicht, was die Schilder und Ampeln bedeuten.«
Ein Verkehrsübungsplatz eigne sich erst für Kindergartenkinder – und es gebe einen solchen ja nicht nur in Bad Vilbel am Ritterweiher, die Karbener nutzten ihn auch. Jedes Jahr besuche ein Stadtpolizist die Anlage mit Karbener Vorschulkindern. »Die Grundschulen machen das mit der Landespolizei«, erinnert Rahn.
Kleiner als der Platz in Vilbel
Es sei ja »super, Kinder für das Radfahren zu begeistern«, unterstreicht der Bürgermeister. »Aber wir müssen nicht bei Kindern auf Dreirädchen beginnen, da geht der Vorschlag ein bisschen weit.« Für einen solchen Anlass weitere Flächen zu versiegeln, findet CDU-Stadtverordneter Albrecht Gauterin nicht gut. Er schlägt vor, mit dem Wetteraukreis zu sprechen, ob nicht auf einem oder mehreren Schulhöfen entsprechende Plätze eingezeichnet werden könnten. Das wolle er gern prüfen, sagt der Bürgermeister. Es gehe der SPD auch nur darum, dies »mit überschaubaren Mitteln zu realisieren«, betont Fraktionschef Thomas Görlich, »vielleicht auch nur auf einem Parkplatz«. Es seien natürlich auch keine Schilder und Ampeln nötig. »Es ist nicht unsere Intention, eine baugleiche Anlage zu der in Bad Vilbel zu schaffen«, betont Görlich. Dafür gibt es dann Zustimmung aller Stadtverordneten.
Zumal eine Alternative mindestens für einen Schulhof-Fahrradübungsplatz demnächst gefragt sei: jenem an der Pestalozzischule in Groß-Karben, erinnert Stadtverordneter Christian Neuwirth (CDU). »Der wird demnächst bebaut, also brauchen wir dafür einen neuen Platz.«
Den Artikel aus der Wetterauer Zeitung vom 08.11.2018 finden Sie hier.