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Aktuelles

20. Februar 2022

Presseartikel: Stadt kauft Schulcontainer für KSS

 

Solche Container, wie sie hier schon für die Pestalozzischüler auf dem Gelände der Kurt-Schumacher-Schule stehen, sollen zum neuen Schuljahr auch für die Kurt-Schumacher-Schüler aufgestellt werden. Die Stadt tritt dafür als Bauherrin auf. ARCHIVFOTO: PE © Holger Pegelow

 

Die Sache eilt. Und weil sie so dringlich ist, hat die Stadt Karben die Planung für neue Schulcontainer auf dem Gelände der Kurt-Schumacher-Schule für den Wetteraukreis übernommen.

Am Montag schon wird die Ausschreibung veröffentlicht. Zudem will die Stadt noch einen weiteren ungewöhnlichen Schritt gehen, um die Container zum neuen Schuljahr 2022/23 auf das Gelände zu bringen.

Es ist fast genau zwei Jahre her, da hat es an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) eine größere Besprechung gegeben. Neben Bürgermeister Guido Rahn waren auch Stadträtin Heike Liebel, die seinerzeitige Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Soziales und Kultur, Sabine Helwig, und David Gubitzer für die CDU-Fraktion des Stadtparlaments in der Schule gekommen. Die Direktorin der Kurt-Schumacher-Schule (KSS), Ursula Hebel-Zipper, und ihr Stellvertreter Simon Claus schilderten den Vertretern aus Stadt und Politik, dass »dringender Handlungsbedarf« in Sachen Räume bestehe.

Denn die KSS steuert auf eine regelrechte Rekordzahl an Schülerinnen und Schülern zu. Die Raumsituation verschärfe sich nicht nur durch die Neubaugebiete und Zuzüge nach Karben, sondern auch dadurch, dass die Schule wieder von G8 auf G9 zurückgeht. Sprich, die Schülerinnen und Schüler ihr Abitur nicht nach acht, sondern erst nach neun Jahren am Gymnasialzweig machen. 2022/23 werde die Schule wieder neun Jahrgänge im Gymnasialzweig haben und somit auch rund 80 bis 100 Schüler/innen mehr - nur aufgrund des Wechsels zu G9. Der Schulträger Wetteraukreises rechnet in seinen Prognosen ab dem Schuljahr 2022/23 mit einer Gesamtschülerzahl von über 1500.

Stadt hat für den Kreis geplant

In der benachbarten Pestalozzischule sieht es ähnlich aus. Auch dort sind die Schülerzahlen gestiegen. Deshalb hatte der Kreis den nun begonnenen Neubau für die Pestalozzischule am Karbener Weg schon mal umgeplant. Er sieht ein dreigeschossiges Gebäude mit fünf neuen Klassenräumen, einem Differenzierungs- beziehungsweise Mehrzweckraum, drei Gruppenräumen sowie drei Büroräumen vor. Die Quadratmeterzahl stieg von 849 auf rund 1600. In dem Neubau auf dem Areal der Pestalozzischule sind auch Räume für die benachbarte KSS vorgesehen. Beide Schulen könnten so zu einem Schulcampus zusammenwachsen.

Da diese Räume aber nicht bis zum neuen Schuljahr 2022/23 zur Verfügung stehen werden, sollen weitere Container auf dem Areal der KSS aufgestellt werden. Dafür hat die Stadt die Planung übernommen, weil der Wetteraukreis das personell nicht habe stemmen können, sagte Rahn in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Und so haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Fachdienstes Stadtplanung in den vergangenen Wochen hart gearbeitet. Sie haben eine Vereinbarung mit dem Kreis aufgesetzt und die Ausschreibung vorbereitet. »Das ist in enger Abstimmung mit dem Fachdienst 5 des Kreises passiert«, betont Fachdienstleiterin Julin Birkner-Schaefer gegenüber dieser Zeitung. Es seien zwei Container mit je vier Klassenräumen vorgesehen, die neben der Aula doppelstöckig errichtet werden sollen. »Den Bauantrag haben wir jetzt an die Bauaufsicht geschickt.« Laut Bürgermeister im Haupt- und Finanzausschuss sei die Stadt Bauherrin für diese Container. »Die Stadt kauft die Container und verkauft sie dann an den Kreis weiter.« Man rechne mit Kosten von rund 750 000 Euro.

Die Container sollen bis August stehen, so der Wunsch. Rahn erhielt im Ausschuss schon mal Zustimmung für das Vorgehen der Stadt. Die Vereinbarung mit dem Kreis, in dem das gesamte Prozedere geregelt wird, sollen die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am 18. März formal beschließen. Ob die Container jedoch rechtzeitig zum Schuljahr geliefert werden, ist derzeit ungewiss, wie aus den Antworten Rahns auf die Anfragen der Ausschussmitglieder hervorging. Auch Birkner-Schaefer weiß, dass die Lieferzeiten zurzeit »nur schwer einzuschätzen« seien. »Aber was wir tun können, haben wir getan.«

Die Zahl der größeren Projekte, die in den nächsten Jahren in der Stadt gebaut werden sollen, erfordert zusätzliches Personal. So geht es darum, das Brunnenquartier ebenso zu planen wie das Neubaugebiet Nördlich der Fuchslöcher in Petterweil. Und dann übernimmt die Stadt auch noch Planungsaufgaben des Wetteraukreises, wie etwa die neuen Container für die Kurt-Schumacher-Schule. Die Stellen seien kürzlich ausgeschrieben gewesen, »und wir haben richtig gute Bewerberinnen und Bewerber bekommen«, sagte Bürgermeister Guido Rahn im Haupt- und Finanzausschuss. Man werde zwei Planer für den Fachdienst Stadtplanung einstellen und zwei weitere für die Wohnungsbaugesellschaft. Diese Ankündigung verwundert wenig, schließlich will sich die städtische Wobau auch im neuen Quartier in der Stadtmitte engagieren und ein Wohnhaus errichten. pe

Lesen Sie den Artikel von Holger Pegelow aus der Wetterauer Zeitung vom 20.02.2022 hier im Original.

 

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