Vertragsunterzeichnung im Zimmer der Direktorin (v. l.): Prof. Fabian Tjon, Annette Lust und Ursula Hebel-Zipper. Mit der Unterzeichnung kommt es zu einer Kooperation zwischen der Karbener Gesamtschule und der Technischen Hochschule Mittelhessen. (Foto: pe)
Bachelor- oder Masterstudium in einem technischen Beruf sind im heutigen digitalen Zeitalter ausgesprochen wichtig. Wenn dann das akademische Studium, bei dem das theoretische Fachwissen vermittelt wird, mit einer praktischen Ausbildung in einem Betrieb kombiniert werden kann, steigen die Zukunftschancen für junge Leute auf einen sicheren Arbeitsplatz beträchtlich. Doch viele KSSler können damit noch wenig anfangen, weil außer an den Hochschulinformationstagen bislang weitergehende Infos oder auch praktische Anschauungsbeispiele für dieses spezielle Studium gefehlt haben. Das soll sich künftig ändern. Leitlinie ist »Industrie 4.0« Am Mittwochmittag wurde nämlich ein Kooperationsvertrag zwischen der Karbener Gesamtschule und der THM unterzeichnet. Dazu war der Leiter der Bad Vilbeler THM-Campus, Prof. Dr. Fabian Tjon, nach Karben gekommen. Er freue sich, dass nunmehr etwa 40 Schulen in ganz Hessen Kooperationspartner von »StudiumPlus« seien. Damit komme es zu engeren Kontakten zwischen der Technischen Hochschule Mittelhessen und den Schulen. Und der Kontakt scheint auch wichtig, sollen die technischen Fächer einen höheren Stellenwert bei jungen Leuten erhalten. In Bad Vilbel, wo mittlerweile über 100 Studierende eingeschrieben sind, gibt es mehrere Bachelorstudiengänge. Derzeit können junge Leute dort Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Softwaretechnologie sowie Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Technische Gebäudeausrüstung belegen. »Das duale Studium gibt eine gute berufliche Orientierung«, betont der Professor. Durch die Kooperation sollen regelmäßige Informationen an die Schüler und die Schule fließen. Sichergestellt wird dies durch ständige Kontakte zwischen dem Koordinator für berufliche Bildung an der KSS, Florian Cöster, und der Marketing-Abteilung von »StudiumPlus«, am Tag der Vertragsunterzeichnung vertreten durch Annette Lust. Allerdings soll die Kooperation mehr sein als nur der bloße Fluss von Informationen in Gestalt von Broschüren. »Wir können auch einmal eine Probevorlesung in Bad Vilbel anbieten«, sagt Prof. Tjon. Oder die Schüler und deren Lehrer zu einer praktischen Vorführung einladen, etwa eines 3-D-Druckers. Geplant ist vor allem, Studierende der THM in die Karbener Schule zu schicken. »Wenn Studierende von ihren Erfahrungen mit dem dualen Studium berichten, ist das gleich authentischer«, betont der Campusleiter. »Industrie 4.0« sei die große Leitlinie, mit der die THM junge Leute fit machen will fürs digitale Zeitalter. Nebenbei sollen auch mehr junge Frauen für Studiengänge in technischen Berufen gewonnen werden. Bei diesem Kooperationsprojekt können also alle gewinnen: die THM, weil sie so neue Studierende erhält, und die Schule, weil sie fundierte Informationen über diese Kombination aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Anwendung im Beruf erhält. Und für manchen Karbener Schüler könnte das ein krisensicherer Einstieg ins Berufsleben sein. Denn wer ein solche Studium aufnimmt, erhält auch einen Ausbildungsplatz und häufig nach bestandener Prüfung einen Arbeitsplatz. Einen ganz großen Vorteil habe das »StudiumPlus« gegenüber dem klassischen Studiengang, lacht der Professor von der THM: »Die Studenten erleiden keinen Praxisschock.«
Das »StudiumPlus« kombiniert das akademische Studium mit einer qualifizierten Berufsausbildung. In Wetzlar, dem heutigen Hauptsitz, ist man einst mit 30 Studierenden und 15 Firmen gestartet. Heute sind es nach Auskunft von Professor Tjon rund 1400 Studierende und 820 Firmen, mit denen die Technische Hochschule Mittelhessen kooperiere.
Aus der Wetterauer Zeitung vom 07.03.2019. Den Artikel können Sie hier online lesen.
Lesen Sie hierzu auch den Artikel in der Karbener Zeitung vom 14.03.2019.
Die Pressemitteilung der THM lesen Sie hier als pdf.
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