Alles belegt: die Fahrradständer ebenso wie die Klassenräume an der Kurt-Schumacher-Schule. Die Politik verlangt, dass Karbener Schüler auch Plätze an den Karbener Schulen erhalten sollen. © Pegelow
Neue Baugebiete mit Zuzügen von schulpflichtigen Kindern führen dazu, dass es an den Karbener Schulen enger wird. Die Politik verlangt, dass Karbener Schüler auch Plätze in den örtlichen Schulen bekommen.
Nun fürchten CDU und SPD, dass die Karbener Kinder nach der Grundschule ans Georg-Büchner-Gymnasium in Bad Vilbel verwiesen werden, weil es an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) in Karben keine freien Plätze mehr gibt. Doch ist dem wirklich so?
Genaues wusste man im Ausschuss für Jugend, Soziales und Kultur. Dennoch wurde dort ein CDU-Antrag mit den Stimmen der SPD bei Enthaltung von Grünen und Freien Wählern verabschiedet. Darin heißt es, der Magistrat solle sich bei den zuständigen Gremien und Behörden wie Kreistag und Schulamt dafür einsetzen, dass ausreichend viele Schulplätze für Kinder aus Karben an den Karbener Schulen zur Verfügung stehen. Dies gelte für die Grundschulen, aber ebenso für die weiterführende KSS.
Karben: Kurt-Schumacher-Schule bald fünfzügig
CDU-Stadtverordnete Sabine Helwig begründete ihren Antrag damit, dass Karben Zuzugsgebiet sei und einen hohen Zuwachs an Kindern habe. Deshalb gebe es einen höheren Bedarf an Schulplätzen auch an der Karbener Gesamtschule. Für den gymnasialen Zweig der KSS gebe es genügend Anmeldungen, die eine Fünfzügigkeit zuließen. Genehmigt seien aber nur vier Klassen. Deshalb gebe es nicht ausreichend viele Plätze in KSS für Schüler aus Karben, wird in der Begründung des Antrages behauptet.
Falsch, sagt KSS-Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper. Es sei zwar richtig, dass die Zahl der Anmeldungen für die KSS im Gymnasialzweig Jahrgangsstufe 5 die Aufnahmekapazität deutlich überschritten habe, da man noch vierzügig sei. Richtig sei auch, dass dementsprechend die überzähligen Anmeldungen/Schüler/innen an die Schulen ihres Zweitwunsches bzw. an das Georg-Büchner-Gymnasium verwiesen werden mussten, da diese noch ausreichend freie Plätze zur Verfügung hatten. Hebel-Zipper betont aber, dass dies nicht Karbener Schülerinnen und Schüler betroffen habe, sondern ausschließlich Schüler aus Vilbeler Grundschulen, der Regenbogenschule und der Stadtschule. "Der Vorschlag für diese Lenkungsmaßnahme wurde in erster Linie nach pädagogischen Kriterien erstellt, um zu einer möglichst schmerzfreien, praktikablen und vor allem pädagogisch sinnvollen Lösung für die betreffenden Familien zu kommen, und entsprechend von der Lenkungskonferenz vor circa zwei Wochen beschlossen."
Kurt-Schumacher-Schule: Entspannung in Sicht
Nach Kenntnis von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) hat der Schulträger Wetteraukreis gesagt, dass wenn sich in Bad Vilbel genügend Plätze am Gymnasium fänden, in Karben nicht ausgebaut werde. Allerdings sei auch der Stadt Karben nicht bekannt, dass Karbener Schüler an der KSS abgewiesen worden seien.
Entspannung dürfte dennoch bald in Sicht sein. Wie in dieser Zeitung berichtet, will der Wetteraukreis auf dem Gelände der gegenüber der KSS liegenden Pestalozzischule einen Anbau errichten. Im Obergeschoss der Grundschule sind Räume für die KSS vorgesehen. Es kann also gut sein, dass diese in den Eingangsklassen bald fünfzügig wird.
Lesen Sie den Originalartikel von Holger Pegelow aus der Wetterauer Zeitung vom 14.06.2019 hier.
Einen weiteren Artikel zum Thema aus der Karbener Zeitung vom 21.06.2019 lesen Sie hier.