Murcia Spanien
Reisebericht zur Austauschfahrt nach Murcia
Reisebericht zur Austauschfahrt der Delegation der KSS Karben im Rahmen des Erasmus+-Projektes nach Murcia / Spanien vom 17.02. – 22.02.2019
Im Februar dieses Jahres machte sich erneut eine Delegation der Schule, zu der fünf Schülerinnen und Schüler einer 9. Gymnasialklasse gehörten, begleitet von Frau Curto und Herrn Meller, auf den Weg nach Murcia in Spanien, der zweiten Station des Projektes. Im Gepäck war ein selbstgebasteltes Solar-Mobil, das drei Jungs der Klasse 9cG unter der fachkundigen Leitung und Betreuung von Herrn H. Schäfer in einer AG gebaut hatten, und das sich in Spanien, neben einer ausführlichen Dokumentation über seine Entstehung, einem Rennen unter spanischer Sonne stellen sollte. Zwei weitere Schülerinnen dieser Klasse hatten Konzepte für alternativen Tourismus in Deutschland entwickelt, dem zweiten Schwerpunktthema dieses Projekt-Treffens.
Die Gastfreundschaft in Murcia war überaus herzlich und unsere Schüler*innen fühlten sich bestens aufgehoben, und konnten die Sprache und Kultur des Gastgeberlandes Spanien besser kennenlernen. Im Verlauf dieser Woche haben sich Freundschaften gebildet, die sicher über das Projekt hinaus erhalten bleiben werden, wie wir beim Abschied feststellen konnten.
Das spanische Colegio Concertado Torre Salinas ist eine kleine Schule mit etwa 300 Schüler*innen und etwa 25 Kolleg*innen am Stadtrand von Murcia, einer 250 000 Einwohner-Stadt im Südosten Spaniens. Vom Kindergarten bis zum 10. Schuljahr sind hier die Schüler*innen unter einem Dach vereint.
Amtssprache war und ist übrigens – für Lehrkräfte und Schüler gleichermaßen – Englisch.
Am ersten Tag erfolgte, nach einer Eröffnungszeremonie, die Vorstellung und Präsentation der Solarfahrzeuge sowie die Dokumentationen über den jeweiligen Entstehungsprozess durch die Schüler*innen der teilnehmenden Länder.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule auf dem sonnigen Schulhof ging es dann für international zusammengesetzte Gruppen von etwa 10 Schüler*innen in einen Escape-Room, wo die teilnehmenden Schüler*innen ein düsteres Endzeit-Szenario erwartete, bei dem durch gemeinsames, cleveres Entwickeln geeigneter Strategien zur Lösung von Aufgabenstellungen das Ende der Erde und der menschlichen Zivilisation verhindert werden sollte, was ihnen auch eindrucksvoll gelang.
Am nächsten Tag ging es mit zwei Bussen zu einer Ganztagestour nach Cartagena, wo uns vielfältige kulturelle Angebote erwarteten: Ein Besuch der Punischen Mauer in einem Museum nebst fachkundiger Führung und Erläuterung, gefolgt von einem Besuch im Museum des Spanischen Bürgerkriegs, eine gleichermaßen eindrucksvolle wie auch beklemmende Erfahrung.
Danach ging es mit einem Panorama-Aufzug hoch über die Dächer der Stadt hinauf zur Burg von Cartagena, deren wechselvolle Geschichte eine sachkundige Führerin erörterte. Von hier oben bot sich auch ein herrlicher Panoramablick über die gesamte Stadt. Danach ging es dann weiter ins Römische Amphitheater, in dem Geschichte unter sachkundiger Führung noch einmal lebendig wurde.
Der folgende Tag war den Präsentationen zum nachhaltigen Tourismus gewidmet. Die teilnehmenden Länder präsentierten höchst unterschiedlich, aber allesamt eindrucksvoll und überzeugend ihre Konzepte.
Danach ging es zu Fuß in die Innenstadt von Murcia, wo wir in der Stadthalle vom Oberbürgermeister der Stadt empfangen, und viele Bilder gemacht wurden.
Danach ging es weiter zur prachtvollen Kathedrale und weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt, wie z.B. dem Casino und dem Konvent Santa Clara.
Den Abschluss des Tages bildete am Abend ein gemeinsames, offizielles Dinner für Lehrkräfte und Schüler in einem typischen spanischen Restaurant, dem Club Taurino, in welchem landestypisches Essen serviert wurde.
Am darauffolgenden Tag ging es zu einer Fahrt in die spanischen Berge in die Sierra Espuña, bei der in einem speziell eingerichteten Zentrum alternative Tourismus-Konzepte der Region vorgestellt wurden. Danach ging es zu einer Wandertour durch teils unwegsames Gelände, was schon etwas Abenteuerliches an sich hatte. Auch die heimische Flora wurde den Teilnehmer*innen vorgestellt.
Nach der Rückkehr nach Murcia wurden dann am Abend den Delegationen der Länder – Lehrkräften wie Schüler*innen gleichermaßen – im Hotel in Murcia die Zertifikate über die erfolgreiche Mitarbeit am Projekt in einer speziellen Feierstunde übergeben, und es wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Ein tolles Rahmenprogramm mit Karaoke-Singen für Schüler*innen und Lehrkräfte und ein gelungener Flamenco Auftritt junger, spanischer Tänzerinnen rundete das Programm und den Abend gekonnt ab.
Die spanische Delegation erwies sich insgesamt als hervorragender Gastgeber und war an Freundlichkeit und Herzlichkeit kaum zu überbieten.
Den letzten Tag brachten die Lehrkräfte damit zu, die Ergebnisse des Treffens zu koordinieren und zu evaluieren, auch eine gelungene Dokumentation gehört schließlich zu solch einer Unternehmung. Währenddessen gab es ein großes Sportangebot für die Schüler*innen auf dem Schulhof, und es wurde auch das Rennen der Solar-Mobile durchgeführt, bei dem die deutschen Schüler den zweiten Platz belegten. Alle Teilnehmer bekamen am Ende eine Medaille.
Am Nachmittag verabschiedeten sich dann die Delegationen voneinander mit herzlichen Umarmungen, und man ging in der Hoffnung auseinander, sich in zwei Monaten in Athen wiederzusehen…
Auch das Erasmus Projekt in Murcia war eine weitere, gelungene Erfahrung für alle Beteiligten. Hier wurde Europa wirklich lebendig.
Was wir in Murcia erleben durften, war ein tolles Gefühl der Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit über alle Ländergrenzen hinweg.
© Bernd Meller